Werbung: Rezension: Mütter die gehen von Begoña Gómez Urzaiz
Verlag: Aufbau Verlag
Seiten: 320
ISBN: 978-3351042196
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!
Darum geht es:
Was für eine Mutter verlässt ihr Kind? Dieser Frage geht Begoña Gómez Urzaiz in ihrem Buch nach und bringt dabei ihre eigenen Gefühle und Erfahrungen als Mutter ein. Mit großer Ehrlichkeit ergründet sie die widersprüchlichen Emotionen, die uns an Kinder binden. Anhand der Lebensgeschichten von Frauen wie Maria Montessori, Joni Mitchell, Doris Lessing, Ingrid Bergman, aber auch Figuren der Popkultur bei Elena Ferrante oder den Filmrollen von Meryl Streep, fragt sie, was es bedeutet, Frau und Mutter zu sein und dabei eigene Wege zu gehen. Sie fragt, warum die Entscheidung, die eigenen Kinder zu verlassen, als ultimativer Tabubruch gesehen wird, und was das über unsere Erwartungen an Mütter erzählt. Ein Buch, das das Narrativ der »schlechten Mutter« auseinandernimmt und einen erhellenden, frischen Blick auf Mutterschaft heute wirft.
Cover-/ Textrechte: Aufbau Verlag
Meine Meinung
Die Thematik interessierte mich, da es „normal“ ist wenn Väter gehen, es aber einen Aufschrei gibt, wenn Mütter diesen Schritt wagen. Was steckt dahinter und warum erlaubt man sich eine Verurteilung der Frauen, wenn man doch die Hintergründe nicht kennt? Was bewegt eine Frau dazu ihr Kind zurück zu lassen.
Hier kommen eben jene Mütter zu Wort. Mütter die aus den verschiedensten Gründen gegangen sind. Das können finanzielle Aspekte sein. Vielleicht aber Gedanken an die Freiheit, das Eingeengt sein, eine neue Liebe, die nicht mit dem bisherigen Leben kompatibel ist. Es kann diverse Gründe geben, warum man sein Kind bei Anderen zurück lässt. Nicht immer müssen wir diesen verstehen oder nachvollziehen können, aber wer gibt uns das Recht über diese Frauen zu urteilen?
Die Autorin betrachtet die Mutterschaft und deren Herausforderungen früher und heute. Dabei wird nicht verurteilt, sondern aufgezeigt. Ab wann ist man für Gesellschaft eine „gute“ schlechte Mutter und ab wann nur noch schlecht?
Die Gesellschaft differenziert nach dem Motto: Du kaufst den Kuchen statt selbst zu backen, du bist eine gute schlechte Mutter.
Du verlässt dein Kind, egal warum, du bist das personifizierte Böse. Und nur weil eine Mutter ihr Kind verlässt, heißt es ja nicht unbedingt, dass sie nix mehr mit ihm zu tun haben will. Vielleicht muss sie ins Ausland um Geld zu verdienen und kann den Nachwuchs nicht mitnehmen. Oder sie ist überfordert, bekommt keine Hilfe und gibt ihr Kind in staatliche Obhut in der Hoffnung, dass es ihm besser geht, als bei ihr.
Es werden auch Filmmütter und Momblogger unter die Lupe genommen. Alles in einem angenehmen Schreibstil, der auch dafür sorgt, dass man dranbleibt.
Fazit
Die Autorin bringt ältere Fälle zusammen und beleuchtet auch diverse Mütter und deren Verhalten. Dabei reflektiert sie sich aber auch selbst. Wer einen Einblick in die Leben vom Müttern haben will, die gegangen sind, aus welchen Gründen auch immer, kann das mit diesem Buch tun. 4 Sterne von mir
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