Werbung: Rezension: Nächte im Tunnel von Anna Woltz
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 224
ISBN: 978-3551584748
Ab 14 Jahre
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!
Darum geht es:
Wir drei haben alles überstanden. Die Bomben, die Brände, die Nächte. Wir sind noch da.
Unser Leben fängt gerade erst an.
London, September 1940. Fast jede Nacht wird die Stadt bombardiert. Ella und ihr kleiner Bruder Robbie suchen Schutz in den weitverzweigten Tunneln der U-Bahn. Wie Sardinen liegen die Menschen dort unten dicht an dicht auf dem Boden. Auch Jay ist darunter, der sich ganz allein durchschlägt, und Quinn, die vom Landsitz ihrer Eltern abgehauen ist, um im Krankenhaus zu helfen. Nach und nach erzählen sich die vier von ihrem Leben und ihren Hoffnungen für die Zukunft. Sie werden zu einer eingeschworenen Gemeinschaft, die auch dann nicht zerbricht, als das Schlimmste passiert. Denn das Leben fängt gerade erst an.
Cover-/ Textrechte: Carlsen Verlag
Meine Meinung
Ella lebt mit ihrer Familie in London und wir haben das Jahr 1940. Es ist Krieg und nachts herrscht Fliegeralarm. Bedeutet, dass man Schutz sucht. Im Fall von Ella und ihrer Familie, heißt das Nächte in U-Bahnschächten. Das junge Mädchen findet dort allerdings keine Ruhe. Die vielen Menschen um sie herum sind einfach ein Störfaktor. Das erste Mal wieder durch schläft sie, als dank der gut betuchten Quinn einen Schlafplatz in einem Tunnel bei Jay bekommt. Ab da ändert sich aber eh Einiges für Ella.
Quinn ist vom Landsitz ihrer Eltern geflüchtet, weil sie helfen wollte. Allerdings ist sie zu jung, um im Krankenhaus anfangen zu können. Helfen kann sie trotzdem. Ich finde ihren Sinn für Gerechtigkeit super, da sie auch der Meinung ist, dass Frauen und Männer sie gleichen Rechte haben sollten.
Jay schlägt sich allein durch und verdient Geld auf seine Weise, was einem manchmal etwas befremdlich erscheint. Er verkauft zum Beispiel Schlafplätze in den U-Bahnstationen.
Robbie ist Ellas Bruder. Sie sind ziemlich eng miteinander verbunden. Umso schlimmer, als er eines Abends nicht zum gemeinsamen Essen in der U-Bahn erscheint.
Ella hatte Polio und ist seitdem beim Laufen beeinträchtigt. Zusammen mit Jay macht sie sich auf die Suche nach Robbie. Sie wächst über sich hinaus, als sie auf Quinn und Jay trifft.
Ich fand es sehr bewegend mit Ella diese Zeit zu erleben. Man kann erahnen, wie es zu dieser Zeit war. Tagsüber in den zerbombten Straßen unterwegs, wo nicht explodierte Bomben lauern können. Nachts wirs in den überfüllten Tunneln geschlafen, wenn über der Erde die Bomben fallen. Jeden Morgen die Frage, ob das Zuhause noch steht. Jeden Tag die Frage, wie lange es noch so weitergehen wird und was die Zukunft bringt.
Fazit
Es war spannend, interessant und richtig toll geschrieben. Es liest sich wahnsinnig schnell weg. Man bekommt eine realistische Vorstellung davon, wie es sich 1940 in London abgespielt hat/ haben könnte. Man merkt schon die Hoffnungslosigkeit der Menschen, daher fand ich es gut, dass sich die jungen Leute nicht aufgegeben haben und ihre Träume bewahrt haben, auch wenn schlussendlich nicht Alle die Möglichkeit hatten, ihre Zukunft tatsächlich auch zu gestalten. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.
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