Werbung: Rezension: Flucht von Mike Landin
Verlag: BoD – Books on Demand
Seiten: 330
ISBN: 978-3755781073
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!
Darum geht es:
Trister DDR-Alltag Ende der 1970-er Jahre. Von der Freundin verlassen, ertränkt der junge Journalist Martin seinen Frust im Alkohol. Doch dann zwingen ihn eine schicksalhafte Begegnung, ein ungewolltes Versprechen und eine neue Liebe zu einer Odyssee durch die Zeit. Erst vier Jahrzehnte später, als ein junger Mann vor zwei einsamen Gräbern steht, findet diese ein Ende. Martin ist da schon seit vielen Jahren tot.
Cover-/ Textrechte: BoD – Books on Demand
Meine Meinung
Nachdem mich der Autor mit seinem ersten Buch damals positiv überraschen konnte, war ich gespannt auf dieses Büchlein.
Dieses Mal dreht es dich, wie der Titel schon vermuten lässt, um das Thema Flucht. Und zwar Flucht aus der DDR.
Direkt zu Beginn begleiten wir Thomas und Martin, beide Journalisten in der DDR, in ein Bautzener Gefängnis zu jener Zeit in dem es ziemlich übel zugehen soll. So etwas hat zumindest eine Sendung im Westfernsehen aufgedeckt. Natürlich sollen die Beiden die Spekulationen widerlegen die aufgetaucht sind. Die Wahrheit interessiert dabei nicht. Sondern der Schein muss gewahrt bleiben. Martin trifft während des “Reportagebesuchs” auf einen Bekannten, der versucht hat aus der DDR zu fliehen. Martin macht ein Versprechen und will dieses auch einlösen. Von jetzt auf gleich wird das allerdings nichts und so fängt er vorerst damit an, als Fluchthelfer zu arbeiten.
Ich bin zwar zu DDR Zeiten und im Osten geboren, hab aber tatsächlich nur wenig mitbekommen. Ich war 5 als die Mauer fiel. Vom Hörensagen weiß man, dass es für Jeden schwierig war, der am System zweifelte, dies auch laut äußerte und auch für solche, die nicht in der Partei waren. Darum geht es auch in “Flucht”. Jeder “kennt” die Wahrheit oder bekommt etwas mit, aber man traut sich nicht es laut auszusprechen. Durch die Stasi und ihre Spitzel, kann man nur wenigen trauen. Viele wollen die DDR hinter sich lassen, aber eine normale Ausreise ist so gut wie unmöglich und Flucht mehr als gefährlich.
Man bekommt verschiedene Personen vorgestellt, welche man begleitet. Bedeutet, verschiedene Blickwinkel, verschiedene Lebenssituationen und Gründe die DDR zu verlassen. Doch es geht nicht nur darum. Denn Jemand ist ihnen auf den Fersen und droht ihre Pläne zu vereiteln. Man findet sich in einem spannenden Szenario wieder, wo es plötzlich nicht mehr nur um die Flucht aus dem Land geht, sondern auch um die Flucht vor Jemanden, der es mittlerweile auf alle Beteiligten abgesehen hat und auch nicht vor Mord zurück schreckt.
Der Autor schafft es einmal mehr Bilder im Kopf entstehen zu lassen und die richtige Atmosphäre in den jeweiligen Situationen zu vermitteln. Man fiebert förmlich mit. Trotzdem war es für mich nicht komplett rund.
Fazit
Ein gelungener Roman der mitreißen kann und viel Spannung bereithält. Was man als Erstes für eine Flucht aus der DDR hält, entwickelt sich zu einer aufregenden Handlung die sich sehen lassen kann. Hier und da war mir etwas zu viel Glück und Zufall im Spiel. Im Großen und Ganzen ist hier aber ein tolles Buch gelungen, das am Ende 4 Sterne und eine Leseempfehlung von mir bekommt.
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