Rubinsplitterreisen präsentiert: Einmal Océanya und zurück….

Rubinsplitterreisen präsentiert: Einmal Océanya und zurück….

Werte Reisegäste!

Es freut mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid, um uns auf der Tour durch Océanya zu begleiten. Wer sich vorsichtshalber mit Wechselsachen ausstatten möchte, hat jetzt noch einmal die Möglichkeit dazu. Da drüben in dem Laden bekommt ihr Alles was ihr braucht. Notfalls hab ich aber auch ein paar Neoprenanzüge in sämtlichen Größen zum Ausleihen, denn die werden wir brauchen. Unser Ziel befindet sich nämlich mitten im Meer und bis wir es erreicht haben, könnte es etwas feucht werden.

Wenn ich euch jetzt auf unser Boot bitten dürfte. Captain O’Hara hier, wird uns sicher an den ersten Teil unseres Ziels bringen. Hoffe ich zumindest.

*Auf hoher See*

Vorab möchte ich euch ein paar Infos geben.

Wie Einige vielleicht noch wissen, befinden wir uns nachher in Océanya in einer Adnexe. Einer Art Nebenwelt.
Die Adnexe wird von den so genannten Squamanern bewohnt und Herrscher ist aktuell König Timor. Eventuell ändert sich das wohl demnächst, aber nun ja, schauen wir mal was die liebe Ruby so bewirken wird in nächster Zeit.

Es wird euch überraschen, dass wir keine Schnorchel oder Beatmungsgeräte vor Ort brauchen werden, denn in Océanya selbst wird Luft geatmet. Für den Weg bis dahin allerdings, solltet ihr das Atemgerät anlegen, außer ihr könnt besonders lange die Luft anhalten. Wer sich unsicher ist, ob er das kann *schaut auf einen Typen in der hintersten Reihe* dem rate ich das jetzt nicht auszutesten, denn es wäre wirklich ungünstig wenn einem von euch unterwegs die Luft ausgeht. Das deckt selbst unsere Versicherung nicht ab.

So Leutchens, wenn ich euch jetzt also bitte dürfte jetzt die Tauchutensilien anzulegen, damit wor los können.

*20.000 Meilen unter dem Meer*
**Natürlich nur Quatsch. Ich hab keine Ahnung wie viele Meilen wir uns in der Tiefe befinden, denn ich bin total schlecht im Schätzen. Aber so tief wird es schon nicht sein. Die Atemgeräte sind nämlich noch gut gefüllt**
***Jedenfalls. Im Trockenen und glücklich alle Teilnehmer (ohne Verluste) bei sich zu haben, denn wir denken an die Versicherung die das nicht abdeckt.***

Willkommen in Océanya.

An dem grellen Pink der Luft könnt ihr sehen, dass wir Mittag haben. Sind die rosafarbenen Sonnenstrahlen nicht schick? Lasst uns doch kurz ein Päuschen dort drüben auf den dunkelblauen Seegraswiesen einlegen, bis sich der Rest trockene Sachen angezogen hat und dann gehen wir los Richtung Palast.

*Vorm Palast*

Wie ihr seht, umgibt ein breiter Gürtel aus Pflanzen, Wasser und ein paar Tieren das schicke Bauwerk.
Der Palast hat aber auch hinter diesem Gürtel jede Menge zu bieten. Er verfügt über einen Kerker und einen Lustgarten. Ersteres zeichnet sich durch seine Grausamkeit aus. Letzteres durch seine Schönheit. Der babyblaue Sand, die akkuraten Wege und der perfekt gestutzte Rasen. Ein echter Hingucker. Deshalb gehen wir da jetzt mal hin.

*Im Lustgarten*

Last die Schönheit dieses Gartens erst einmal auf euch wirken. Schaut euch ruhig die Springebrunnen und Wasserlandschaften an, während ich euch ein paar Sachen erzähle.

Man findet hier auch nahezu durchsichtige Anemonen, also passt bitte auf, wo ihr hintretet. Falls ihr welche entdecken solltet, freut euch nicht zu früh, denn die sind echt zickig. Schon der kleinste Windhauch der sie streift führt dazu, dass sie sich verschliessen. Verschlossen wie ne Auster. Launische Anemonen.

Ein echter Hinducker hingegen, sind diese Beete aus bunten Korallenriffen. Die sehen doch schick aus. Wenn der Herrscher es möchte, kann sich die Farbenpracht farblich sogar anpassen, was bei Empfängen von so manchem Würdenträger hier, natürlich ordentlich Eindruck schindet.

Diese schwammartigen Kugeln, die den Weg zieren, beherbergen übrigens winzige leuchtend türkisfarbene fliegende Fische. Wenn ihr genau hinhört, merkt ihr, dass sie genauso klingen wie unsere Bienen. Ihnen dabei zuzusehen wie sie flügelflatternd und summend von Blume zu Blume flitzen, finde ich immer ganz entspannend, wenn ich hier bin.

Ihr müsst wissen, dass Oceanya wirklich einmal eine Unterwasserwelt war. Océanya begann direkt unter der Wasseroberfläche und endete hinter dem Horizont. Die Magie erlaubte uns, das Wasser zu atmen und auch unsere Sprache passte sich den Gegebenheiten magisch an.

Océanyer, besonders König Darién, waren begnadete Heiler und kannten sich mit dem menschlichen Körper besser aus als andere Salvyaner. Daher hatten die Bewohner die körperlichen Anpassungen an ein Leben im Meer, ohne Fische zu sein. Océanya war riesig, nichts schränkte es ein. Erst nach der Abkapslung vom Rest Salvyas hat sich vieles hier verändert. Jetzt führt man ein Leben in einer umhertreibenden Blase und versucht, die Illusion unserer früheren Welt mit magischen Tricks aufrechtzuerhalten. Aber es ist nicht dasselbe.

König Timor, aber auch sein Cousin Adjali, entstammen einer sehr alten Königsdynastie. Ihre Vorväter waren angesehene Phantasten und zum Dank für herausragende Dienste am salvyanischen Volk erhielt seine Linie die Adnexe Océanya.
Dort lebten sie in ihrem Element, konnten schalten und walten, wie es ihenn gefiel. Es war ein wahres Paradies. Es gab Fischschwärme, überzogen von den unglaublichsten Schuppenmustern, Quallenfrauen die mit dem Anmut einer Ballerina tanzten, Kinder die im Wasser um junge Delfinaffen herum tollten. So sah es in der Adnexe vor der Abspaltung aus. Wenige Kreaturen wurden außer Squamanern und Menschen hier eingesperrt, die meisten spürten die Veränderung und flohen.

König Darién (Timors Onkel) war verheiratet mit der phantastisch hochbegabten Liguria. Durch diese beiden magisch mächtigen Blutlinien schufen sie ein Monster, so sagt man zumindest. Zu gewaltig, unkalkulierbar, gefährlich. *Flüstert* Ich allerdings glaube das nicht, denn ich habe “besagtes” Monster erlebt.

Der Cousin (das so genannte Monster) König Timors beherrschte bereits als Dreijähriger die vollständige Kunst der hohen Wassermagie. Das kann natürlich nur bedeuten, dass Nichts Gutes in ihm steckt. Denn Wasser zu verzaubern ist an sich nicht schwer, aber ein ganzes Meer aus lauter einzelnen Tropfen zu befehlen ist ein komplizierter auramagischer Prozess. Man muss angeblich selbst das Selbstbewusstsein eines Ungeheuers haben, um dies zu können. Den wenigsten Phantasten gelingt es überhaupt, und wenn, dann erst im hohen Alter, aber für Adjali war es ein Kinderspiel. Er formte Tsunamis und versenkte Schiffe zum reinen Spaß. Niemand konnte ihn aufhalten, denn falls er zornig wurde, raubte er den Gouvernanten schlicht die Fähigkeit, unter Wasser zu atmen. Er hatte einen sehr großen Verschleiß …

König Darién verpasste den Moment, in dem er sein Wunderkind noch kontrollieren konnte, und es hatte verheerende Folgen für die Bewohner und ihn.

An seinem vierten Geburtstag war Adjali böse über ein Geschenk des salvyanischen Großkönigs. Dieser kleine Fratz baute sich vor dem König auf und stampfte mit den Füßen. Der König hielt es für einen Witz, er lachte und klopfte sich auf die Schenkel. Daraufhin schickte Adjali eine Sturmflut an Salvyas Küste, die einen ganzen Landstrich überflutete und alles Leben dort ausrottete. Der Großkönig war erzürnt über Adjalis Handlung. Er verlangte nach dessen Hinrichtung.
König Darién versprach, das Richtige zu tun, und der Großkönig reiste ab. Jedoch brachte er es nicht über sich, Adjali zu töten, und Liguria versteckte ihren Sohn bei den Mönchen. Die Bruderschaft der Océanysten war damals der Zusammenschluss aller Großheiler der Welt. Es waren Wissenschaftler, Mediziner, mächtige Männer. Sie verbündeten sich gegen Océanya und mit Liguria und Darién. Denn sie verbargen Adjali nicht nur vor seinem gerechten Schicksal, sie erweckten auch sein Bluterbe, machten ihn übermächtig und gefährlich. In seinem Blut schlummerte nämlich eine Urzeitbestie, ein Ungeheuer.

Das Volk fürchtete das Monster, das Adjali geworden war, und forderte noch vehementer seine Hinrichtung. Doch die Mönche verbargen ihn und stärkten seine Macht weiter, in dem sie ihr Wissen an ihn weitergaben.
Der salvyanische Großkönig ahnte derweil, dass man sich seiner Anweisung widersetzt hatte, und verbannte die Adnexe in die Vergessenheit, bis Darién sich fügen würde. König Timors Vater und alle hohen Funktionäre redeten Darién ins Gewissen. Aber er beschützte sein “Monster” weiterhin, ließ ihn unter dem Schutz der Mönche heranwachsen und schickte diese Welt damit in die Verdammung.

Dem Ganzen musste irgendwann ein Ende gesetzt werden und König Timors Vater besaß als Einziger den Mut, etwas zu unternehmen. Er scharte die Squamaner, die unter der Herrschaft von Darién Aussätzige waren, um sich und versprach ihnen ein geregeltes Leben, wenn sie Adjali ausfindig machen würden. Im Kampf gegen die Mönche starben Unmengen Squamaner.

Darién und Liguria waren krank vor Gram über die Taten ihres Sohnes und ihrer Schuld an der Katastrophe. Adjali war außer sich, sobald er die Missbilligung seiner Familie spürte. Er stürmte das Schloss und mordete seine eigenen Eltern. Das Volk stellte sich gegen ihn, aber die Mönche retteten Adjali erneut. In einem letzten Kampf tötete er jeden, der sich ihm in den Weg stellte. Mönche, Familie, Squamaner, harmlose Bürger, alle schlachtete er in seiner Blutgier ab. Er saugte die Magie der Ermordeten in sich auf und dadurch gelang ihm am Ende die Flucht.

So lautet die Geschichte, die wir euch Besuchern erzählen sollen, denn so soll es sich zugetragen haben. Doch wie ihr wisst, sollte man nicht Alles glauben, was man so hört und vielleicht seine eigenen Recherchen machen. Ich empfehle dazu gern das Buch Rubinsplitter von Julia Dessalles als Nachschlagewerk. Es besteht aus den Teilen Funkenschlag, Tränenenspur und Schaumkrone und eignet sich wunderbar, um sich ein eigenes Bild zu machen.

Ich hoffe die Führung und auch die Informationen waren interessant für euch und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Wir haben jetzt hier noch ein wenig Aufenthalt, also schauen sie sich gern um. Der Palast ist leider Sperrzone, da König Timor wohl gerade wichtigen Besuch hat und somit unsereins nicht in seinen Gemäuern duldet.

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Hier könnt findet ihr übriegns die Quellen meines Wissens, denn Alles was ich euch heute erzählt habe, stammt aus dem Bühern von Julia Dessalles:

Rubinsplitter: Funkenschlag und Tränenspur:  https://www.drachenmond.de/titel/rubinsplitter-funkenschlag-traenenspur/

Rubinsplitter: Schaumkrone  https://www.drachenmond.de/titel/rubinsplitter-schaumkrone/

 

Bildquelle: Pixbay

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