Rezension: Palast der Finsternis von Stefan Bachmann
Verlag: Diogenes Verlag
Seiten: 400
ISBN: 978-3257300550
Darum geht es:
Die Außenseiterin Anouk ist mit vier anderen Kandidaten nach Paris gekommen, um einen lange verschütteten unterirdischen Palast zu erforschen, den ein verrückter Adliger zur Zeit der Französischen Revolution als Versteck für seine Familie erbauen ließ. Doch nachdem die Jugendlichen einmal durch die Tür mit dem Schmetterlingswappen getreten sind, erwartet sie in jedem weiteren Raum ein neuer Abgrund, den sie nur gemeinsam bezwingen können.
Cover-/Textrechte: Diogenes Verlag
Meine Meinung
Palast der Finsternis stieß mir aufgrund des Covers, aber auch der Beschreibung ins Auge.
Es ist mein erstes Buch des Autors und ich muss sagen, dass er mich mit seinem Schreibstil überzeugen konnte. Die Idee als auch die Umsetzung sind durchaus gut gelungen und lassen auch die meiste Zeit Mitfiebern.
Es gibt 2 Erzählweisen. 1x das aktuelle Geschehen aus Sicht von Anouk, welches sich ab und zu mit Aurélie abwechselt. Wobei es sich bei der letzteren um eine der Töchter der adeligen Familie Bessancourt handelt. Besagter Familie gehörte der unterirdische Palast in den sie sich zu Zeiten der Aufstände flüchten sollten. Die Sprünge zwischen den Jahren waren nachvollziehbar und wenig verwirrend. Ich habe sie eigentlich ganz gut verfolgen können.
Man muss sich vorstellen, dass 5 Jugendliche die Chance erhalten, einen unterirdischen Palast zu entdecken, welcher zu Zeiten der französischen Revolution erbaut wurde. Wer würde da schon ablehnen, es klingt schließlich nach einem ziemlichen Abenteuer. Doch schon am Anfang wird zumindest Anouk misstrauisch, denn die ganze Sache scheint nicht ganz koscher zu sein. Bereits am ersten Abend laufen die Dinge anders als gedacht, und die 5 jungen Leute finden sich in einem dunklen Labyrinth wieder. Allerdings ist dies erst der Anfang.
Hier fand ich die Beschreibung sehr spannend gemacht. Einmal wie toll es wohl zu den Anfangszeiten im Palast ausgesehen haben mag und wie das unterirdische Bauwerk nun aussieht. Jahrhunderte später. Ich war sogar gefangen in der Szenerie, welche ich mir bot.
Allerdings kommen wir jetzt auch zu einem Punkt der mir nicht ganz so zugesagt hat. Zufälle die zur Rettung in letzter Minute führen, treten zu häufig auf. An einigen Stellen wurde etwas Potential verschenkt, denn man hätte hier bestimmt noch etwas Spannung rausholen können. Bei einer Szene fühlte ich mich auch an Resident Evil erinnert und bei mir wäre diese Szene definitiv anders ausgegangen, aber gut, das ist ja nun einmal mein Problem.
Die Charaktere, außer Anouk, bleiben eher blass, denn so wirklich kennen lernt sie nicht wirklich. Anouk hingegen fand ich ganz gut getroffen. Sie ist der mürrische aufmüpfige Teenager, den Niemand liebt und der lernen muss, dass dies hier nicht im Alleingang zu bewältigen ist.
Fazit
Ich war ziemlich neugierig darauf, was sich wohl hinter diesem Titel verbergen würde und fühlte mich im Großen und Ganzen gut unterhalten. Die Spannung hätte stellenwiese etwas mehr sein können, aber das Buch ist definitiv gut gemacht und konnte meine Ansprüche zum größten Teil erfüllen. Ich sage Mut zur Lücke und ausprobieren.
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